naja, wie war das noch gleich. Erstens kommt es anders… usw. Ich habe mir am Samstag, als mir eröffnet wurde, dass das Schiff nicht fährt, widerwillig überlegen müssen, wie ich die Woche rum kriege, hab meinen Freund Behrous in Teheran angerufen und dann irgendwann abends stand die Route fest. Sonntag als es dann früh los ging hab ich mich auch schon gefreut.
Die Küste entlang nach Westen, dann wieder hoch in die Berge bis nach Lar war die erste Tagesetappe. Kurz vor Lar bekomme ich einen Anruf von der Schifffahrtsgesellschaft. Man eröffnete mir, daß jetzt am Dienstag ein Schiff fahren würde und wenn ich mit wolle, solle ich morgen bei ihnen in Bander Abbas sein. Also Montag früh wieder nach Bandar Abbas, nachmittags wurde der Preis verhandelt, der in meinen Augen Wucher ist, aber ich hatte schon aus anderen Quellen erfahren, wo das Ende des Verhandlungsspielraums ist. Angefangen wurde mit 850$. Nach einer Stunde waren wir bei 550$ und dabei blieb es dann auch. Natürlich kamen noch Gebühren dazu! Man einigte sich dann, am Dienstag die Formalitäten zu regeln.
Dienstag um 8 Uhr dann bei der Schifffahrtsgesellschaft. Dort Bill of Lading vorbereiten und bezahen. Ab 9 Uhr am Hafen. Dort wieder ein bürokratische Alptraum. Zum Glück ist Amir von der Schifffahrtsgesellschaft dabei. Dem laufe ich nur hinterher. Dort Kopien, dann hier zig Stempel, dann wieder irgendwelche Bescheinigungen holen, zwischendurch viel Smaltalk mit den Beamten, überall werd ich vorgestellt, Hände schütteln, Smaltalk …. wo kommst du her, Germany, aha, Beckenbauer, Klinsmann, Boris Becker … das muss ich mir fast bei jedem anhören. Um zwei Uhr sind wir dann auch schon fertig. Zolltechnisch darf ich jetzt den Hafen nicht mehr verlassen. Irgendwann fangen dann auch die Hafenarbeiter an, das Schiff zu beladen. Dann plötzlich hören alle auf! Bis man mir signalisiert, dass das Wasser zu niedrig sei. Ebbe hat eingesetzt und der Winkel zwischen Rampe und Schiff ist zu ungünstig, dass die Kontainer beim Verladen nicht ins Schiff kommen. Also warten warten warten … irgendwann nacht kurz vor 22 Uhr geht es weiter und dann darf ich als letzter mit meinem Toyo auf das Schiff fahren … hat dann auch den Vorteil, dass ich zuerst raus komme … last in, first out 🙂
Nach zwölf Stunden Fahrt, Mittwoch Vormittag, Sharjahm, UAE. Innerhalb von 2 1/2 Std. prügel ich die Verzollung durch. Dann erst mal Orientierung, wo ist was, wo muß ich lang fahren. Ich will mir Dubai auf jeden Fall ansehen. Nachdem das Youth Hostel Dubai nur noch Gemeinschaftszimmer ab fünf Personen aufwärts hat, entscheide ich mich doch für ein etwas luxuriöseres Hotel. Man gönnt sich ja sonst nichts 😉 und nach den zwei letzten Nächten bilde ich mir ein, ich hätte das verdient.
Dubai ist dann irgenwie ein Schock. Wenn man vorher vier Wochen im Iran war und nach Dubai kommt fühlt man sich wie in einer anderen Welt. Sechsspurige Autobahnen, Porsche Cayenne kommen einen hier irgendwie mickrig vor. An einer Ampel bewundert ein Einheimischer mit Turban in seinem Ferrari meinen Toyota. Wir kommen kurz ins Gespräch. Er fragt mich gleich, was ich für mein Auto haben wolle und wenn ich es verkaufen wolle, soll ich an ihn denken. Wahrscheinlich wird es sein 23tes Auto in seinem Fuhrpark 😉
Heute dann in den alten Vierteln von Dubai, am alten Hafen, dem Gold Souq, Gewürz Souq, dem Fischmarkt und den größten Einkaufszentrum der Stadt. Dort fühlt man sich dann wirklich wie bei uns, würden nicht ab und zu ganz- oder teilverschleierte Frauen und Männer in ihren traditionellen Gewändern herumlaufen. Die Namen der Läden wie bei uns. Möchte hier aber keine Werbung machen. Es hat aber alle Markennamen hier und mehr. Alles was der Mensch denkt zu brauchen. Am Hotelstrand kommt auch keine richtige Urlaubsstimmung auf. Rechts und links so weit man schauen kann Bettenburgen und Rohbauten. Gut, ich hab mir Dubai mal angesehen, werde aber sehr bald von hier weiter fahren. Mal sehen, was das Land sonst noch zu bieten hat und dann weiter in den Oman.
Bis demnächst,
Euer Jens Cullmann
Na ging doch! Aber immer erst meckern. Schade,hätte gerne noch mehr aus dem Iran gehört. Scheint wirklich ein sehr schönes Land mit freundlichenn Bürgern zu sein. Bin schon auf die vielen Bilder gespannt die Du dann mit nach Hause bringst. Jetzt haben wir bestimmt nur einen kleinen Ausschnitt gesehen. Dann wünsche ich Dir eine gute Weiterfahrt und uns noch viele Berichte und Bilder.
Good luck
Gisela
Hallo Jens,
die Art wie Du schreibst lässt einen ein klein wenig an Deinen Reiseeindrücken teilhaben. Bin immer gespannt, wo Du Dich gerade rumtreibst.
Paß gut auf Dich auf, Lieben Gruß aus Gö, Steff.
Hallo Jens,
Bäcker Bernd hat mich auf den Blog aufmerksam gemacht.
Toll wie Du schreibst und Klasse Bilder, bin ab jetzt dabei.
Viele Grüße und pass auf Dich auf.
Harry Hecht
Hallo Herr Cullmann,
auch mich hat ihr Reisebericht über Iran begeistert, und die Bilder noch mehr. Am besten gefallen mir ihre Portraitaufnahmen und ihre Landschaftsbilder ohne Auto :-)!
Wenn ich so Ihre Berichte über die Freundlichkeit der Iraner lese, frage ich mich manchmal, ob wohl irgend jemand in Deutschland auch so etwas erleben kann? Ich wünsche Ihnen noch viele schöne Erlebnisse und wenig Bastelstunden an Ihrem Auto! 🙂 Grüße, Almut Dürler
Hallo Jens, du hast seit deiner Abreise ja schon einiges erlebt … musste bei der beschreibung mit den behörden leicht schmunzeln … konnte ich mir gut vorstellen, dass du das nicht so toll empfunden hast und es dir schwer gefallen ist deinen missmut zu verbergen 😉 ich wünsche dir alles liebe und gute weiterhin 🙂 scheinst dich ja schon ganz gut zurecht zu finden – hoffe du vermisst uns doch ein bischen 😉 Karin
Hallo Jens, habe jetzt mal wieder in deinen Blog reingeschaut. War fast 2 Wochen im Stubaital. Naja, da wo bei dir Wüste ist, ist dort Schnee. Hab an Dich gedacht, als ich die Gleitschirmflieger vom “Elfer” beobachtet habe. Freue mich, dass es Dir nach Deinem Fieber wieder besser geht und du gut voran kommst. Tolle Bilder die du uns da schickst. Bin beeindruckt. Weiterhin Alles Gute wünscht Dir Marga
Hallo mein Alter,
war doch nicht so schlimm! Als erfahrener Reisender sind Verzögerungen für dich doch nichts Neues. Man muss halt positiv denken und du machst ja immer das beste daraus. Bei uns ist es ganz schön langweilig (Wetter-mäßig) und da kommen deine Berichte gerade richtig. Wie war denn die Umstellung von kalt auf angenehm warm – geht gut gell.
Übrigens herzlichen Dank für den Likör – einfach lecker. Ich hoffe es gibt nächstes Mal Nachschub, ich kann ja auch mal mitmachen.
Grüße und gute Weiterreise Renate
hallo jens,
weil wir hier in Tignes unsere Prüfung haben, lesen wir doch das du viel Spass hast da in Iran und Dubai,…
Super Bilde und gute text machen von dein Blog ein lesertraum!!
liebe gruesse von nele und erik
Hallo, Neffe Jens!
Schön daß es Leute wie dich gibt, die Lust auf solche Abenteuer-Reisen haben und dann auch noch so interessant darüber berichten!!!
Ich lese es “heißhungrig” in Hans’ gemütlich warmem Büro, geniesse oder leide mit dir und bin gar nicht neidisch auf dich!
Deine Berichte und Bilder sind für mich ein höchst interessanter, lebhafter und autentischer Abenteuer-Bericht und kann mit jedem guten Reise-Erlebnis-Buch mithalten.
Bin schon “mords” gespannt auf deine weiteren Folgen und drücke Dir dafür sämtliche Daumen.
Geniesse es weiterhin.
Liebe Grüße, Tante Rita.
P.S. Natürlich auch alle guten Wünsche von Onkel Hans.